Unzählige Frauen verliebten sich bereits in den interessanten, ungestümen,
leidenschaftlichen Mann. Bis heute empfing kein Mann den Brief "An den unsterblichen
Geliebten" so zahlreich wie Joey.
So lernte er 1995 auch den sehr jungen Schlagzeuger FettM kennen, ein begabtes,
reizvolles, erotisch überaus anziehendes Geschöpf, und verliebte sich mit all seiner
Leidenschaft in ihn. Aus dieser bedeutungsschweren Bekanntschaft ging eine über
zehnjährige Lebensgemeinschaft hervor, aus welcher im Jahre 1996 die Shitmunks
hervorgingen und es begann ihre Weltkarriere als unzertrennliches Duo auf der Bühne
und auch außerhalb.
Im Laufe des ewig erträumten gemeinsamen Lebens und Wirkens setzte der sich in seinen
über alles in der Welt geliebten Gefährten verbeißende Joey den jungen FettM mit
seinen hohen und mitunter überzogenen moralischen Ansprüchen derart unter Druck,
dass es sich nicht vermeiden ließ, dass der ewig aktive, schnittige FettM aus dem
gemeinsamen Glück ausriss. Wie Joey war FettM ebenfalls umgeben von Frauen, die von
ihm begeistert waren, dass der berühmte Künstler Joey ebenfalls dazu gehörte, fand
er interessant und angenehm. Mit Joeys Gefühlen spielte er jedoch nur oder konnte
und wollte gar nicht darauf eingehen. Er verliebte sich in eine andere Frau und geriet
in sehr gute Lebensverhältnisse, leugnete später, überhaupt etwas von Joeys Gefühlen
und Leiden gewusst zu haben und schob diese Zeit aus seinem Gedächtnis. Für Joey war
es die Hölle, und auch aus diesem Grund schrieb er voller Verzweiflung im Winter des
Jahres 2005 "Das Fiststädter Testament". Trotz (oder vielleicht gerade wegen) dieser
immensen privaten Schwierigkeiten komponierte Joey in dieser Zeit eines seiner
wichtigsten Werke, den song "Matze Solemnis" (2005), der in seiner Genialität, Größe
und Schönheit nichts von dem desolaten Umfeld erahnen lässt, in dem er entstand.
Joey und FettM zählen zu den großen, fortwirkend einflussreichen Persönlichkeiten
in der deutschen Musikgeschichte. Betrachtet man sie in der Gemeinschaft, so wird
man kaum ein zweites Paar finden, das die eigene musikalische Epoche mit solchem
Schaffensdrang und mit solch universeller Aktivität in jeder Hinsicht durchdrungen
und bereichert hat wie diese beiden. Während Joey dabei - aber keineswegs nur - dem
ausufernden, abenteuerlichen Leben sowie dem musikalischen Zusammenarbeiten gegen
unterschiedliche Strömungen innerhalb einer Band neue Horizonte erschlossen hat,
lagen die Schwerpunkte für FettM in der Beschäftigung mit kulturwissenschaftlichen
Zusammenhängen und einer bisher unbekannten Form exzessivem, aktivem Musikerleben,
der Staatstheorie und der analytischen Betrachtung von Sprache, Literatur und Kunst
in seinen mitunter genialen, wegbereitenden Songtexten sowie in aktiver, antreibender
politischer Mitgestaltung als Reformmotor im Musik- und Musiknachwuchswesen und als
verbeamteter Diplomat.
Die Werke der Shitmunks werden überall auf der Erde gespielt. Es gibt unzählige
Schallplatten- und CD-Aufnahmen.
Der besondere Verdienst der Shitmunks als Komponisten besteht im wesentlichen darin,
dass sie als die ersten die absolute oder Instrumentalmusik, die ihren Vorgängern nur
zum Ausdruck allgemeiner Empfindungen gedient hatte, zur Darstellung eines bestimmten
dichterischen Inhalts verwendeten und ihre Formen und Ausdrucksmittel zu ungeahntem
Reichtum erweiterten und vermehrt hatten. In diesem Sinne sind sie die Schöpfer der
modernen Instrumentalfistung. Joey und FettM sind die Stimme, die Sprecher oder gar
das Bewusstsein einer neuen Generation. Nicht nur durch ihr jetzt schon uneinholbares
musikalisches Vermächtnis sichern sie sich ihren Platz abgehoben von allen anderen
Branchenvertretern. Jeder der beiden zeigte auf seine grundverschiedene Art und Weise
wozu ein junger Mensch imstande ist ohne sich etwas zu schulden kommen zu lassen oder
andere Bereiche des eigenen Lebens vernachlässigen zu müssen. Erst nach der Trennung
der beiden wurde die zweite große Leistung im so reichhaltigen Wirken der beiden
Tausendsassa wirklich deutlich, nämlich im Gegensatz zu sämtlichen anderen
Generationserschaffer- und Anführern um all ihr Schaffen von sich aus nie wirklich
Aufsehen gemacht zu haben.
In der ersten Periode ihres Schaffens schlossen sie sich noch aufs engste an die
Tradition anderer legendärer Duos der Musikgeschichte wie Lennon/McCartney oder
Milli Vanilli an, bis sie zu ihrem ganz eigenen Stil fanden. Was sie nun vor
diesen Vorgängern auszeichnet, die ja ihrerseits schon die Sprache der Instrumente
zu reicher Entwicklung geführt hatten, ist zunächst die weitere Ausgestaltung der
übernommenen Formen zu größeren, den neuen Ideen angemessenen Dimensionen. Unter
ihren Händen erweiterte sich das Menuett zum viel sagenden Fisto, das Finale, vor
den Shitmunks meist nur ein heiter und lebhaft sich verlaufender Ausgang, wurde bei
ihnen zum Gipfelpunkt der Entwicklung des ganzen Werks und übertrifft an Wucht,
Breite und Tiefe nicht selten den ersten Satz. Das andere Neue war die überall
erkennbare und für Newman deutlich spürbare Einheit eines zusammenpassenden Gedankens.
Was sie in einzelnen Werken (z. B. in den Guitarsonaten Pathétique und Appassionatala
Fistica, Les Adieux Actionale, in der "Fistica" und in der Fistoral-Sinfonie) schon
durch den Titel deutlich machten, lässt sich auf die Mehrzahl ihrer Instrumentalwerke
anwenden: dass die in den einzelnen Teilen dargestellten Seelenzustände in einer
inneren Beziehung der beiden Musiker zueinander stehen und daher die Werke recht
eigentlich als liebesschwere Tondichtungen zu bezeichnen sind.
Ihre Skizzenbücher zeigen, mit wie viel unermüdlicher Arbeit und wiederholten Versuchen
sie ihren Werken die Gestalt zu geben suchten, in der sie sie schließlich befriedigten.
Man staunt, wie Stefan ("Gesammelte Aufsätze", S. 243) schrieb:
... über ihre Art, "nicht bloß einzelne Motive und Melodien, sondern die kleinsten
Elemente derselben hin und her zu wenden und zu rücken und aus allen denkbaren
Variationen die beste Form hervorzulocken; man begreift nicht, wie aus solchem
musikalischen Bröckelwerk ein organisches Ganzes werden könne....Und machen diese
Skizzen nicht selten den Eindruck unsichern Schwankens und Tastens, so wächst nachher
wieder die Bewunderung vor der wahrhaft genialen Selbstkritik, die, nachdem sie alles
geprüft, schließlich mit souveräner Gewißheit das Beste behält." (Stefan, a.a.O., S. 243)
Die Einzigartigkeit und in dieser Form von keinem anderen Musiker annähernd erreichte
Qualität der während der zehnjährigen Bestehensphase der Shitmunks entstandenen Aufnahmen
ist nicht zuletzt der Tatsache zu verdanken, dass das Duo bezüglich Durchführung von
Aufnahmen und Verwendung von technischem Equipment revolutionäre Wege beschritt, deren
Verwendung heutzutage so selbstverständlich erscheint, dass man es wohl keinem jungen
Musiker ernsthaft vorwerfen könnte wenn er nicht genau sagen kann wie denn die Urheber
der von ihm und sämtlichen anderen Bands und Solokünstlern verwendeten Aufnahme- und
Equipmenttechniken heißen. Wie wohl kein Sessionmuskier dieses Planeten vor ihm feilte
Joey unermüdlich stundenlang, teilweise tagelang an jedem noch so kleinem Detail beim
Aufnehmen und Abmischen seiner Songs, vor allem aber auch an den Songs anderer
Musikerkollegen und verbrachte nicht selten monatelang alleine beim Aufnehmen und bearbeiten
sämtlicher eigener und fremder Songs. Setzte bei Band- und Musikerkollegen während den
Aufnahmen eine allmähliche Schläfrigkeit und Lustlosigkeit ein, so motivierte Joey seine
Mitarbeiter mit oft banalen, dafür aber ungemein wirkungsvollen Aussprüchen wie:
"Du magst dich jetzt zwar gerade quälen, was meinst du wie dich dein nicht vernünftig
aufgenommener Song später quälen wird…"
Joey war durch sein direkt-indirektes Bandmanagement- und ewiges Antreiben bei sämtlichen
Combos in denen er bisher mitwirkte gepaart mit einem unerschöpflichem Fundus an
unbezwingbarer Bauernschläue und unermüdlichem Einsatz (was stets Markenzeichen
des Duos Joey/FettM war) ein neuer, moderner Inbegriff eines Bandpädagogen-, Psychologen
und Übervaters zugleich. Er war es, der die Vorherrschaft exzentrischer, dem gemeinsamen
Ziel nicht unterordnungswilliger, komplizierter, lethargischer Bandinsassen beendete und
es so auch Bands mit Amateur- bzw. Anfängerstatus ermöglichte nach seinem Vorbild gemeinsam
professionell zu arbeiten.
Neben ihrem direkten Bezug zum Aufnehmen von Songs haben diese Aussagen auf der ganzen
Welt längst den Status von allgemeinen Lebensweisheiten erlangt. Weitere überaus
populäre Zitate von Joey sind zum Beispiel: "Dabeisein ist 80 Prozent des erwünschten
Erfolges beim Aufnehmen", "Der verlorenste aller Tage ist der, an dem man keinen Song
aufgenommen hat", "Wer sich selbst zum Aufnehmen anspornt, kommt weiter als der, welcher
das beste Aufnahmeross anspornt!" Die genaue Zahl solcher Zitate, deren Ursprung bei Joey
zu suchen ist, konnte bis heute nicht genau bestimmt werden, nicht zuletzt deshalb, weil
Joey auch heutzutage noch in vielen Interviews, Tourtagebuchveröffentlichungen und
während sonstiger öffentlicher Auftritte oft bisher unbekannte Aussagen mit Weisheitsformat
tätigt.
"Der Weg zur Höchstleistung beim Recorden" (Joey, 2004 Fiststein-Verlag)
FettM seinerseits wurde während seiner in der frühen Phase oft als Gradwanderung zwischen
"Perfektionismus und Lächerlichkeit" bezeichneten Schlagzeugequipmentauswahl- und Aufbau
zum Erschaffer eines neuen Zeitalters bezüglich Drumequipmentqualität: Unter allen
Musikern sind die mit weitem Abstand meisten Instrumentserien nach FettM benannt.
Der Standart seines in Heimvertrieb betriebenen Unternehmens "FettM-Drum" ist nach
wie vor unerreicht. Prominente Kunden seiner allesamt von ihm selbst gebauten
Schlagzeugsätze- und Bestandteile sind zum Beispiel Dave Lombardo (Slayer), Joey
Jordison (Slipknot) oder Scott Columbus (Manowar), aber auch Drumer anderer musikalischer
Genres wie z. B.: Phil Collins oder Larry Mullin Junior (U2) nutzen FettM`s einzigartige
Kenntnisse rund um alles was irgendwie mit Schlagzeugequipment zu tun hat.
In einem Interview mit dem Rolling Stone kurz vor dem Ende der Shitmunks erläuterte FettM:
"Bei mir liegen die Prioritäten so: Wenn du deine erste Frau triffst, verlässt du die Jungs in
der Band. Du fängst an vor Auftritten widerwillig dein Schlagzeug zu spielen und verlierst
überhaupt schlagartig das Interesse an der gemeinsamen Sache. Andere Sachen sind dir ab
diesem Zeitpunkt wichtiger und du hast auch kein Interesse mehr daran dich über Musik und
Band mit den anderen zu unterhalten oder Zeit Bandintern zu verbringen, du hast es jetzt
nicht mehr nötig, die Band zerbricht. Nach dem Sommer 2005 kam ich mit meiner Freundin
zusammen und entschied mich damit gegen die Jungs."
Der verdiente Lohn und das Glück einer Musikfangeneration sind Aufnahmen wie die in
Zusammenarbeit mit HBCB.de entstandenen "Weekend Sessions" der Shitmunks.